Newsletter Juni/Juli 2024

Ein Ehemaligentreffen der Stiftung in der Villa Haar

Die Ältesten waren über 80 Jahre alt – und blickten auf eine Kindheit in den Jahren 1946 bis Anfang der 50er Jahre zurück. Als Kinder im „Kinderheim Villa Haar“, später „Kinderheimstätte Rosa Thälmann“ erlebten sie die Nachkriegsjahre in der Villa oberhalb des Parks an der Ilm. Die Eheleute Georg und Felicitas Haar hatten testamentarisch verfügt, dass nach ihrem Tod die Villa zur Betreuung von Kriegswaisenkindern genutzt werden sollte. Am vergangenen Samstag öffnete die Stiftung Dr. Georg Haar die Tore der Villa Haar - die von 1945 bis 1995 als Lebensort für Kinder diente, denen aus unterschiedlichsten Gründen ein Großwerden im Elternhaus verwehrt blieb - für ehemalige Bewohnerinnen und Bewohner.

Zuletzt 2002, nach dem das Haus umfangreich renoviert war, hatte die Stiftung erstmals zu einem großen Ehemaligentreffen eingeladen. Damals waren es weit mehr als 100 Männer und Frauen, deren frühe Kindheit durch das Aufwachsen im Kinderheim geprägt war. Und auch viele der ehemaligen Erzieher und Erzieherinnen, die sich in den Jahrzehnten der Betreuung und Begleitung der benachteiligten Kinder widmeten, waren mit dabei. Die Neuauflage dieser Veranstaltung am 15.06.24 wurde von langer Hand vorbereitet.

Es war logistisch nicht ganz einfach, die Adressaten ausfindig zu machen und zu erreichen. Viele Briefe kamen zurück mit dem Vermerk „verzogen“ oder auch „unbekannt“ – zuletzt vielleicht auch deshalb nicht verwunderlich, da doch die Geburtsjahre der Heimkinder in der unmittelbaren Nachkriegszeit bis in die 30-Jahre zurückreichen. Es sind bei weitem nicht alle Personen gefunden worden, die namentlich in den Chroniken der Stiftung und Gruppenbüchern der Anfangsjahre des Kinderheims vermerkt sind. Es gelang jedoch ein berührendes und intensives Begegnen mit ca. 60 Gästen - an einem sonnigen Nachmittag im Stifterhaus oberhalb des Parks. Kevin Wolf-Küchler aus der Stiftungsleitung und Patrick Beck, letzterer selbst seit 1987 noch als Erzieher im „Kinderheim Rosa Thälmann“ tätig und zwischenzeitlich pädagogischer Leiter in der Stiftung Dr. Georg Haar beschäftigt, hatten das Treffen organisiert. Gemeinsam mit ihnen begrüßte Gesamtleiter Joachim Faßnacht die Gäste und eröffnete den Nachmittag mit einem sehr lebendigen Bildvortrag und Fotografien aus der Anfangszeit des Kinderheims.

Kindergruppen bei der Gartenarbeit, Bilder aus den Schlafsälen, Singe-, Tanz- und Folkloreveranstaltungen, Schulaufgaben bei den damaligen Erzieherinnen und der Heimleitung – all dies wurde in den Fotografien aus dieser Zeit sichtbar. Sehr schnell entstand an diesem Nachmittag ein reger Erzählfluss – man erkannte sich als Kind wieder, erinnerte der schweren Lebensbedingungen kurz nach dem Krieg, überwiegend jedoch auch der schönen Erfahrungen mit den Betreuer:innen und den Mitbewohner:innen. Das „weißt Du noch“ oder auch „Das ist doch der …“ waren viel gehörte Sätze und der Beginn von Geschichten aus dieser frühen Zeit. Man hatte sich viel zu erzählen, Erinnerungen wurden wach und untereinander ausgetauscht.

Dieses Miteinander bestärkt die Initiatoren darin, dass diese Treffen für viele ehemalige Bewohner:innen und Mitarbeitende wichtige Punkte des Austauschs über eine prägende Zeit in ihren Biografien sind. Alte Gruppenbücher lagen zur Einsicht aus und eine vorbereitete Leinwand als Ehemaligen-Stammbaum der Geschichte des Kinderheimes in der Villa Haar bzw. in der Stiftung Dr. Georg Haar wurde vorbereitet, an dem sich die Gäste mit ihrem Namen und dem Zeitraum ihrer Zugehörigkeit zur Stiftung bzw. des Kinderheims „Rosa Thälmann“ verewigen konnten. Auch wenn die ältesten Zeitzeugen, die als Gäste an dem Nachmittag gekommen waren, ab 1946 in der Villa Haar als Heimkinder lebten, waren die jüngsten Teilnehmer:innen des Ehemaligentreffens zum Teil erst vor zwei oder drei Jahren aus den nunmehr dezentral in der Stadt und im Umland angesiedelten kleineren Wohngruppen ausgezogen. Die Begegnung zwischen den Generationen (sie könnten Großeltern, Kinder, Enkel oder gar Urenkel sein) war gewünschter Nebeneffekt dieses Nachmittags. Insgesamt war die Zeit zu kurz, um mit allen ins Gespräch zu kommen. Insofern waren sich alle Beteiligten an diesem Tag einig, solche Treffen in Zukunft öfter stattfinden zu lassen und den Kreis der Ehemaligen unter Beteiligung aller auch noch mehr zu erweitern.

Vielleicht trägt das Berichten von diesem gelungenen Treffen ja auch dazu bei?! Auf der Homepage der Stiftung Dr. Georg Haar, www.stiftunghaar.de, ist es u. a. auch möglich, sich für künftige Treffen als Ehemalige anzumelden und informiert zu bleiben. Bitte nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf. Denn nicht nur die unmittelbare Nachbetreuung unserer Kinder und Jugendlichen, nach ihrem Auszug im Erwachsenenalter in die eigenen Wohnräume, liegt uns am Herzen. Es ist uns wichtig, mit den Schützlingen der Stiftung in Verbindung zu bleiben, auch um ein Stück weit Geschichte lebendig zu erhalten.

 

"Gemeinsam bunt und nachhaltig - Brücken bauen und Horizonte erweitern!"

Bei großartigem Wetter und einem vielfältigen Bastel- und Spielangebot feierten am vergangenen Wochenende die Stiftung Dr. Georg Haar mit den Familien unserer Einrichtungskinder und den Familien der Stadt Weimar wieder das Familienfest. Diesmal unter dem Motto: "Gemeinsam bunt und nachhaltig - Brücken bauen & Horizonte erweitern". Die reich bestückte Tombola, vom Freundeskreis der Stiftung betreut, wurde ebenso begeistert aufgesucht, wie das Pferdereiten oberhalb des Geländes oder die einzelnen Bastelstände. Stressbälle wurden hergestellt, Holzkunst angefertigt, Steine bemalt und Riesenseifenblasen gemacht. Am Kuchenstand konnten die kleinen und großen Gäste unter 60 unterschiedlichen Blechkuchen wählen, Fassbrause, Zuckerwatte, ein Spielzeugflohmarkt und eine Kleidertauschbörse machten das Angebot rund auf der Festwiese. Das Bühnenprogramm hatte einiges zu bieten. Wir bedanken uns bei allen Akteuren, sei es die Band "Sooth" aus dem Jugendklub Vortrefflich, die zwei Bewohnerinnen der "WG Spitzweidenweg" mit ihrer Gesangseinlage, die Tänzer:innen und Trainerin der inklusiven Tanzgruppe von We Dance aus der Schwungfabrik oder Prof. Bernd Nentwig mit seinem Drumcircle. Die Einnahmen der Benefiz-open Ari - Veranstaltung gehen in voller Höhe wieder in unsere Stiftungsferienfreizeit. Die traditionelle Fahrt in der ersten Ferienwoche führt die über 120 Teilnehmenden wieder nach Schalkau in den Thüringer Wald.

Ein großes Dankeschön geht an alle Spender:innen und Sponsoren dieser Veranstaltung, die uns mit Geld, Sachpreisen und ehrenamtlichen Helfern unterstützt haben! Unsere Sponsorenwand finden Sie hier!

Spendenübergabe in der Villa Friedrich

Am 12. Juni 2024 besuchte die derzeitige Präsidentin des Inner Wheel Clubs, Frau Dr. Henriette Micke, ihre Nachfolgerin und Frau Sigrid Timmler, Vorstandsmitglied der Stiftung die "Villa Friedrich" in der Ernst-Kohl-Straße, um den Spendenscheck persönlich abzugeben. Die Einnahmen aus dem Benefiz-Kinoabend im Mai im Lichthaus Kino, organisiert von den Frauen des Inner Wheel Clubs beliefen sich bei 2000 € und dürfen nun vom Team für die Neugestaltung des Gartens verwendet werden. Gerade frisch eingezogen in die wunderschöne alte Stadtvilla kann sich die Wohngruppe jetzt über drei Etagen neu einrichten und in Ruhe ankommen. Empfangen wurden die Gäste mit einem reich gedecktem Buffet und bekamen eine Führung durch das ganze Haus. Eine Einladung für einen späteren Besuch im neuen Garten wurde bereits ausgesprochen.

Inner Wheel ist die weltweit größte Frauen-Service-Organisation. Nachdem die Mitgliedschaft in den frühen Jahren - seit 1924 - zunächst nur Frauen und Witwen von Rotariern offenstand, ist der Zugang auch dem erweiterten Kreis weiblicher Verwandter von Rotariern und Inner Wheelerinnen möglich. Zusätzlich können die Clubs mit mehrheitlicher Zustimmung der Mitglieder auch einer Dame ohne rotarischen Hintergrund die Mitgliedschaft anbieten. Die Mitglieder von Inner Wheel widmen sich der Pflege der Freundschaft, dem persönlichen sozialen Dienst und der internationalen Verständigung.
Mehr dazu unter: https://www.iwc-weimar.de

Die Wohngruppe für junge Menschen mit Essstörungen bietet Platz für derzeitig sechs Jugendliche und junge Erwachsene ab 16 Jahren, die einer fachkundigen Betreuung u.a. nach einer klinischen Therapie für Essstörungen (vorrangig  Anorexie und Bulimie) bedürfen.

Wir bedanken uns herzlich bei den Frauen des Inner Wheel Clubs für ihr Interesse, das persönliche Engagement und die großzügige Unterstützung!

Garteneinsatz bei strömenden Regen in Legefeld

Trotz wirklich unangenehmen Wetters mit viel Regen ließen sich die 4 fleißigen Vertreter:innen der Bayer AG mit Sitz in Weimar nicht daran hindern, die Kinder- und Jugendwohngruppe "Villa Karola" in Legefeld am Nachmittag zu unterstützen.

In ihrer privaten Freizeit schnitten sie auf dem weitläufigen Gartengrundstück die Hecke und reinigten die verschmutzten Dachrinnen des Wohnhauses. Gut verpflegt mit Kaffee und Keksen in einer Pause und anschließendem Tee zum Aufwärmen nach getaner Arbeit sind wir unglaublich dankbar für die wiederholte Unterstützung, denn schon im vergangenen Jahr hatten wir das Glück, die fleißigen Helfer:innen bei einem umfangreichen Garteneinsatz zu Gast zu haben.

Vielen Dank an dir 4 freiwilligen Mitarbeiter der Bayer AG, auch im Namen der Kinder und Jugendlichen!

Die Stiftung läuft! RUN-Unternehmenslauf 2024

Am 05. Juni 2024 nahm die Stiftung wieder mit einer Läufergruppe am Unternehmenslauf RUN in Erfurt teil. Seit vielen Jahren läuft die Stiftung in Erfurt mit und Organisatorin und Kopf der Veranstaltung, Frau Nadja Busse unterstützt von Anfang an unsere Stiftung, in dem wir jedes Jahr unserer Teilnahmen auch immer Empfänger eines Spendenschecks für unsere Stiftungsvorhaben in Empfang nehmen dürfen. In diesem Jahr erhielten wir die stattliche Summe von 1000 €, die wir für unsere diesjährige Stiftungsferienfahrt einsetzen werden. Traditionell in der ersten Sommerferienwoche fährt die Stiftung mit allen Einrichtungen und in diesem Jahr auch wieder mit Gruppen und Mitarbeitenden der Kinder- und Jugendland GmbH nach Schalkau in den Thüringer Wald. Dort wird eine Woche lang in Selbstversorgung mit ca. 130 Kindern und Jugendlichen und entsprechender Anzahl von pädagogischem Fachpersonal gespielt, getobt, gewandert, gebastelt und vieles mehr. Vielen Dank für die großartige Unterstützung unserer Ferienreise!

Freie Plätze Juni 2024

Villa Anna - Kinder- u. Jugendwohngruppe
9 Plätze - gemäß §§ 34, 35a, 41 SGB VII
1 Platz frei


Villa Friedrich - WG für Jungen und Mädchen mit Essstörungen Weimar
6 Plätze - gemäß §§ 34, 35, 35a, 41 SGB VIII und §§ 53ff SGB XII
1 Platz frei


WG Spitzweidenweg (Jena) - WG für Jungen und Mädchen mit Essstörungen
6 Plätze - gemäß §§ 34, 35, 35a, 41 SGB VIII und §§ 53ff SGB XII
1 Platz frei


Villa Wilhelmina - Mutter/Vater-Kind-Haus
6 Plätze - gemäß §§ 19, 34, 35, 35a, 41 SGB VIII und §§ 53, 54 SGB XII
1 Platz frei

Bei Bedarf wenden Sie sich bitte an unseren pädagogischen Leiter, Herrn Patrick Beck.

Telefonisch erreichbar unter der 03643 835416, per Mail: patrick.beck@stiftunghaar.de

Freie Stellen in der Stiftung

Wir suchen ab 01.08.2024

  • Sozialpädagog:in/; pädagogische Fachkraft; Sozialarbeiter:in für 30 h/Woche im Jugendklub "Berle" in Berlstedt
     

Details zu den Stellenausschreibungen finden Sie auch auf unserer Homepage hier!


Bitte richten Sie Ihre Bewerbung an bewerbung@stiftunghaar.de oder rufen Sie uns an: 03643 83540, wir beantworten gern Ihre Fragen!